vor allem im Mittelmeerraum heimische Pflanzengattung aus der Familie der Enziangewächse; Centaurium
„Wein und Tausendgüldenkraut machen, dass man heiter schaut“, lautet augenzwinkernd ein altes Medizinsprichwort, „Tausendgüldenkraut tut Wunder!“ ein anderes. Tatsächlich ist das Enziangewächs seiner Bitterstoffe wegen so beliebt, dass die Geschichte seiner Anwendung (bei Magenverstimmung, Gallenproblemen, Fieber) bis in die Antike zurückreicht. Plinius der Ältere nannte es latinisierend „Centaurion“ nach griechisch „Kéntauros“, da einst der Zentaur Chiron mit diesem Kraut seine Fußwunde heilte. Der Bezug auf den Pferde-Mensch-Hybriden ging allerdings verloren, als ein Küchenlateiner im Namen die Bestandteile „centum“ (hundert) und „aurum“ (Gold) erkannt haben wollte und diesen zu „Hundertgüldenkraut“ übersetzte, aus dem im Zuge sprachlicher Inflation schließlich das bekannte „Tausendgüldenkraut“ wurde.