Ehe, die nur aus dem starken Gefühl der Zuneigung geschlossen worden ist
Wer „Game of Thrones“ kennt und dann die Geschichte der Rosenkriege im England des 15. Jahrhunderts studiert (oder umgekehrt), wird mehr als ein Mal ob der Ähnlichkeiten die Augenbrauen heben. In dieser Hinsicht denkwürdig ist auch eine verhängnisvolle Entwicklung, die am 1. Mai 1461 ihren Ausgang nahm: König Edward IV. (aus dem Haus York) heiratete heimlich und unstandeshaft die aus niederem Adel stammende Elizabeth Woodville (verbunden mit dem Haus Lancaster). Es war daher zwar nicht ausschließlich eine Liebesheirat, doch überwiegend. Der Skandal war perfekt, und Edwards wichtigster Verbündeter Richard Neville, der gerade für ihn eine Braut in Frankreich suchte, so vor den Kopf gestoßen, dass er die Seiten wechselte. Während das Haus York unterging, regierten Woodvilles Nachfahren immer wieder und auch heute noch in England.